Der geteilte Schwarm 2023

Der Schwarm war schwierig zu fangen, weil er in einer verästelten Clematis hing. Letztlich habe ich den Ast abgesägt und die Bienen in eine Tüte geschüttelt.

Nach der „Kellerhaft“ über Nacht sind die Bienen über eine Schräge in die neue Beute eingelaufen.

Bienenschwarm einlaufen lassen

Wie durch einen Magneten werden die Bienen in die Beute gezogen. Wenn ein Bienenschwarm einlogiert werden soll, kann man ihn einfach auf ein Brett vor die neue Behausung schütten. Nach wenigen Minuten fangen die Bienen an in Richtung Flugloch zu laufen und ziehen in das neue Heim ein. Die Königin wird von ihren Begleiterinnen geleitet.

Alle anderen Arbeiterinnen und einige Drohnen folgen. Nach einer knappen Stunde ist das Schauspiel vorbei und der normale Flugbetrieb beginnt. Sofort fangen die Baubienen an, die eingehängten Rähmchen mit dem Wabenwerk zu versehen. Von mir werden nur leere Rähmchen ohne Mittelwände verwendet. Schon nach wenigen Tagen kann die Königin dann mit der Eiablage beginnen und das Bienenvolk beginnt zu wachsen.

Bei einem frühen Schwarm kann es im Sommer sogar noch etwas Honig geben.

Die Weisheit meines Großvaters:

Schwarm in Mai ist Wert ein Fuder Heu,
Schwarm im Jun ein Suppenhuhn,
Schwarm im Jul ein Federspul.

Schlechter Tag für Männer

Die männlichen Bienen, Drohnen genannt, haben ja die Aufgabe eine junge Bienenkönigin zu begatten. Leider ist diese Alleinstellung auch eine verhängnisvolle. Denn jetzt ist die Zeit gekommen, dass es sich für das Bienenvolk nicht mehr lohnt eine neue Königin zu „machen“ Also braucht man auch keine Drohnen mehr.

Das Volk entledigt sich also der unnützen Fresser. Da Drohnen nicht selbst Nektar suchen, oder sich an den Honigvorräten bedienen können, also nur von den Arbeiterinnen gefüttert werden, ist die Strategie ganz einfach:
Man lässt sie verhungern.
Auf dem Video sieht man, wie die Männer aus den Zughause vertrieben noch um Gnade betteln. In großer Zahl hängen sie um das Flugloch. Aber die Arbeiterinnen sind gnadenlos.

Es gibt kein Futter mehr und wer sich noch wehrt, wird gezwickt, gebissen und aus dem Bau geworfen.

Gut, dass ich Imker bin und nicht der arme Drohn.

Drohnenschlacht

Umbau der Bienenwohnung

Bei zwei Völkern habe ich einen Kunstschwarm erstellt. Dazu wird eine Beute nur mit Rähmchen bestückt, mit einem kleinen Streifen Mittelwand am oberen Rand.

Aus den bisherigen Bruträumen werden alle Bienen von den Waben gestoßen. Waben mit noch vorhandener Brut wandern in eine „Brutscheune“, alles Andere landet im Sonnenwachschmelzer.

Die Bienen bauen dann ein komplett neues Wabenwerk. Nach einer Woche wird eine Behandlung gegen Varroa mit Milchsäure durchgeführt. So starten die Bienen auf neuen sauberen Waben und fast frei von Milben in das neue Bienenjahr.

Um den Ausbau der Waben zu fördern, wird das Volk mit ca. 8 Kg Flüssigfutter versorgt.

Auch die Stadtvölker haben geliefert

Heute habe ich auch den Honig der Völker in der „Villa“ am Deisterplatz und bei Allmann’s in Körtingsdorf geerntet. Jedes Volk hatte 20 Kg zusammengetragen.

Im Honigkeller: …von der Schleuder in den Eimer

Heute wird der neue Honig abgefüllt. Nach nur ein paar Tagen in denen täglich gerührt wurde, ist er jetzt fein-cremig und kommt in das Glas. 

Die neue Ernte startet

Jetzt, Mitte Mai 2018 wurde der erste Honig geerntet. Von den fünf Völkern sind fast 70 Kilogramm zusammen gekommen.  Das eine, besonders große Volk hat allein 25 Kg geliefert.

Jetzt wird der Honig noch einige Tage gerührt, damit er besonders fein kristallisiert. Dann kommt er in Gläser und kann von Liebhabern gekauft werden.